22. April 2012

L. Boehning: Das Glück der Zikaden

Moskau, Ende der 30er Jahre. Die überzeugte Kommunistin, aber deutschstämmige Sängerin Nadja sieht sich gezwungen, mit ihrer Familie auszuwandern. Ausgerechnet ins verhasste Nazideutschland müssen sie, ihr Mann Anton und die zwei Kinder.Ihr anpassungsfähiger Mann übernimmt von nun an allein die Ernährung der Familie. Nie wird Nadja ihm seinen eilfertigen Verrat aller früheren Ideale verzeihen. Sie beginnt mit einem ehemaligen Kollegen Antons zu korrespondieren, der nach Amerika ausgewandert ist. Als dieser ankündigt zurückzukommen, zieht Anton alle Register des Verrats, um seine Frau zu halten. Eine Generation später muss Nadjas erwachsene Tochter Senta eine Entscheidung treffen: Der von ihr geliebte Gregor will in die DDR. Für immer. Senta bleibt, obschon sie schwanger ist. Sie heiratet Gregors Freund. Dreißig Jahre und einige Kinder später wird ihr ein Kassiber von Gregor zugespielt, der inzwischen im Gefängnis sitzt und auf Fluchthilfe hofft. Erst in der dritten Generation verheilen die Wunden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen